Die Nieren sind die zentralen Filter- und Entgiftungsorgane im Körper des Hundes. Sie leisten weit mehr, als nur Urin zu produzieren.
Blutreinigung & Entgiftung: Filtern Stoffwechselendprodukte (Harnstoff, Kreatinin) und Giftstoffe aus dem Blut, um sie auszuscheiden.
Flüssigkeits- & Elektrolytbalance: Regulieren den Wasser- und Salzhaushalt (Natrium, Kalium) des Körpers.
Säure-Basen-Balance: Halten den pH-Wert des Blutes stabil.
Hormonproduktion: Produzieren Hormone wie Erythropoetin (wichtig für die Blutbildung) und Renin (wichtig für die Blutdruckkontrolle).
Der Begriff Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) beschreibt den Zustand, bei dem die Nieren ihre lebenswichtigen Aufgaben nicht mehr ausreichend erfüllen können.
Dieses Filterversagen führt dazu, dass sich Giftstoffe, die normalerweise ausgeschieden werden (sogenannte urämische Toxine), im Blut anreichern. Dieser Zustand wird als Urämie bezeichnet und führt zu den typischen Krankheitssymptomen.
Wichtig: Symptome wie vermehrter Durst und Appetitlosigkeit zeigen sich oft erst, wenn bereits über 60–75 % des Nierengewebes unwiederbringlich geschädigt sind.
Die Chronische Niereninsuffizienz (CNI) ist die häufigste Form und entwickelt sich langsam und schleichend über Monate bis Jahre.
Alterungsprozesse: Natürlicher Verschleiß des Nierengewebes bei älteren Hunden.
Vorerkrankungen: Chronische Entzündungen (z.B. der Zähne), Diabetes oder Bluthochdruck.
Minderdurchblutung: Lang anhaltender, niedriger Blutdruck oder Herzprobleme, Verletzungen
Polyurie/Polydipsie (PU/PD): Vermehrter Durst und vermehrtes Wasserlassen.
Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust.
Müdigkeit, Mattigkeit und verminderte Aktivität.
Die CNI wird durch eine Kombination von Tests diagnostiziert:
Blutwerte: Erhöhte Werte von Kreatinin und Harnstoff (BUN/Urea).
SDMA (Symmetrisches Dimethylarginin): Ein sehr sensitiver Marker, der bereits bei einer Nierenschädigung von 25–40 % ansteigt und eine frühe Diagnose ermöglicht.
Urinuntersuchung: Messung des spezifischen Gewichts (ist bei CNI oft niedrig) und Proteinausscheidung im Urin (UPC-Wert).
Ultraschall: Darstellung der Nierenstruktur (typisch sind kleine, unebene Nieren).
Die CNI ist nicht heilbar, aber gut behandelbar. Die Prognose hängt stark vom Zeitpunkt der Diagnose und der konsequenten Therapie ab.
Frühes Stadium: Bei konsequenter Behandlung (Diät, naturheilkundliche Unterstützung) können Hunde oft noch viele Monate bis Jahre eine gute Lebensqualität haben.
Spätes Stadium: Die Lebenserwartung ist stark reduziert. Die Therapie zielt darauf ab, die Lebensqualität zu erhalten und die Urämie-Symptome zu lindern.
Die Akute Niereninsuffizienz (ANI) ist ein medizinischer Notfall, der plötzlich auftritt und sofortige Behandlung erfordert.
Toxische Stoffe: Aufnahme von Giften (z. B. Frostschutzmittel, bestimmte Medikamente).
Infektionen: Schwere bakterielle Infektionen (z. B. Leptospirose).
Akuter Schock/Trauma: Massiver Blutverlust oder langanhaltender Schock.
Obstruktion: Verschluss der Harnwege (z. B. durch Harnsteine).
Anurie/Oligurie: Der Hund setzt gar keinen Urin mehr ab oder nur noch sehr wenig.
Akutes Erbrechen und starker Durchfall.
Starke Apathie bis hin zum Koma.
Mundgeruch nach Urin (Urämie).
Die Diagnose muss schnell erfolgen:
Anamnese: Plötzlicher Beginn der Symptome (im Gegensatz zur CNI).
Blutwerte: Sehr stark und plötzlich erhöhte Kreatinin- und Harnstoffwerte.
Elektrolyte: Oft starke Verschiebungen der Elektrolyte (z. B. gefährlich hohe Kaliumwerte).
Ultraschall: Kann Hinweise auf eine Obstruktion oder auf eine typisch geschwollene Niere (bei ANI) geben.
Die ANI ist ein lebensbedrohlicher Zustand, aber potenziell reversibel (umkehrbar), wenn die Ursache schnell behoben wird.
Gute Prognose: Bei schneller, aggressiver Therapie (z. B. Flüssigkeitstherapie, Dialyse) und wenn die Ursache behoben werden kann, kann die Niere ihre Funktion vollständig oder teilweise wieder aufnehmen.
Schlechte Prognose: Wenn die Niere über einen längeren Zeitraum geschädigt war oder die Behandlung zu spät beginnt, kann die ANI in eine chronische Niereninsuffizienz (CNI) übergehen. Die Sterblichkeitsrate ist hoch.
Nierensteine sind feste Ablagerungen (Konkremente) aus Mineralien, die sich im Nierenbecken bilden. Sie sind oft symptomlos, können aber Schmerzen und Entzündungen verursachen, wenn sie den Harnabfluss behindern.
Fütterung: Eine falsche Mineralstoffzusammensetzung in der Nahrung.
Genetische Prädisposition: Einige Rassen (z. B. Dalmatiner bei Uratsteinen) sind anfälliger.
Chronische Infektionen: Bakterielle Harnwegsinfekte können die Kristallbildung fördern.
Oft symptomlos, bis sie zu einem Verschluss führen.
Hämaturie: Blut im Urin.
Flankenschmerzen: Schmerzreaktion bei Berührung des hinteren Rückens/der Flanke.
Wiederkehrende Harnwegsinfekte.
Ultraschall: Die wichtigste Methode, um die Steine in der Niere sichtbar zu machen.
Röntgen: Besonders hilfreich bei kalziumhaltigen Steinen, die schattengebend sind.
Urinuntersuchung: Nachweis von Blut und eventuell Kristallen.
Die Prognose ist gut, wenn der Harnabfluss gewährleistet ist und die Steinart korrekt identifiziert wird.
Naturheilkunde: Je nach Steinart (z. B. Struvit) kann eine gezielte Diätanpassung und naturheilkundliche Unterstützung (z. B. mit bestimmten Heilpilzen Polyporus oder Reishi sowie Kräutern zur pH-Regulierung) die Auflösung oder Ausleitung unterstützen.
Operation/Lithotripsie: Bei großen oder verschließenden Steinen ist ein chirurgischer Eingriff oder eine nicht-invasive Zertrümmerung (Lithotripsie) nötig.
Nierentumore sind selten, aber meist bösartig (Nierenzellkarzinom). Sie können primär in der Niere entstehen oder Metastasen von Tumoren an anderer Stelle im Körper sein.
Die genauen Ursachen sind oft unbekannt, aber genetische Faktoren und Umweltgifte werden diskutiert.
Tumore verursachen lange Zeit keine spezifischen Symptome.
Progressive Symptome: Gewichtsverlust, allgemeine Mattigkeit.
Palpable Masse: Bei der Untersuchung kann ein Tierarzt eine Verhärtung oder Schwellung in der Bauchhöhle tasten.
Hämaturie: Blut im Urin (spätes Stadium).
Ultraschall: Darstellung des Tumors und Beurteilung, ob die Niere vergrößert oder deformiert ist.
Röntgen (Thorax): Wichtig, um Metastasen in der Lunge auszuschließen.
Biopsie: Entnahme einer Gewebeprobe zur genauen Bestimmung des Tumortyps.
Die Prognose ist oft vorsichtig, da die Tumore meist erst spät entdeckt werden.
Chirurgie: Die Entfernung der betroffenen Niere (Nephrektomie) ist die primäre Behandlungsmethode, sofern der Tumor noch lokal begrenzt ist.
Ganzheitliche Begleitung: Begleitend zur konventionellen Therapie (oder palliativ) können Mykotherapie (insbesondere Pilze wie ABM und Reishi) und eine spezielle Ernährungsberatung zur Immunstärkung und zur Verbesserung der Lebensqualität eingesetzt werden.
Gerade bei chronischen Erkrankungen wie der CNI oder zur Begleitung von Tumorpatienten spielen naturheilkundliche Therapien eine zentrale Rolle, um die verbleibende Nierenfunktion zu unterstützen und die Lebensqualität zu verbessern.
Ein umfassender, ganzheitlicher Therapieplan in der Tierheilpraxis umfasst:
Behandlung der Grunderkrankung
Der wichtigste Schritt ist, die Ursache der Nierenschädigung zu finden und zu behandeln. Chronische Entzündungen (z.B. Zahnstein), Autoimmunprozesse oder Infektionen müssen an der Wurzel behandelt werden, um die Belastung der Niere zu stoppen oder zu reduzieren. Dabei kann eine Haaranalyse hilfreich sein.
Ernährung & Darmsanierung
Individuelle Ernährungsberatung: Reduktion von Phosphat und die richtige Proteinzufuhr sind entscheidend, um die Niere zu entlasten und die Urämie zu reduzieren.
Entgiftung: Spezielle naturheilkundliche Verfahren und Nahrungsergänzungsmittel helfen bei der Ausleitung der urämischen Toxine.
Mykotherapie (Heilpilze) (Link)
Agaricus bisporus (Champignon): Schützt die Niere und trägt zur Stabilisierung der Kreatininwerte bei.
Auricularia polytricha (Judasohr): Kann durch die Verbesserung der Fließfähigkeit des Blutes die Durchblutung der feinen Nierengefäße unterstützen.
Cordyceps sinensis (chinesischer Raupenpilz): Wirkt stärkend auf die Nieren (im Sinne der Traditionellen Chinesischen Medizin) und kann zur Regulation des Hormonsystems beitragen.
Polyporus umbellatus (Eichhase): Unterstützt die Entwässerung und fördert die Ausleitung von Schlackenstoffen über das Lymphsystem, wodurch die Niere entlastet wird.
Reishi (Glänzender Lackporling): Wirkt antientzündlich und immunregulierend, was bei chronischen Nierenerkrankungen (Autoimmunprozesse) von großer Bedeutung ist.
Shiitake (König der Heilpilze): Wirkt basisch und trägt zur Regulierung des Säure-Basen-Haushalts bei, was für die Nierenfunktion wichtig ist.
Kräuterheilkunde (Phytotherapie)
Spezielle Heilkräuter können die Nierenfunktion unterstützen:
Harnwege: Pflanzen zur Durchspülung und Entwässerung (diuretische Wirkung), wie z.B. Brennessel und Birkenblätter.
Entzündungshemmung: Kräuter zur Beruhigung und Linderung von Begleiterscheinungen.
Homöopathie
Individuell ausgewählte homöopathische Mittel können begleitend eingesetzt werden, um die Organfunktionen zu stärken und die allgemeine Konstitution des Tieres zu verbessern. Gute Erfolge gibt es mit der SUC Therapie von Heel (Solidago compositum, Ubichinon compositum & Coenzyme compositum).
Bioresonanztherapie (Link)
Mittels Bioresonanz kann die Belastung des Organismus durch z.B. Umweltgifte, Allergene oder Viren getestet werden. Anschließend werden diese Belastungen gezielt ausgeleitet und die Regulationsfähigkeit der Niere unterstützt.
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